Der Horror der Schreibenden

Kennst du diesen Dreibund, den Horror für uns Autorinnen und Autoren? Es sind die Schritte auf dem Weg zur Veröffentlichung, die unvermeidbar, schrecklich wichtig und furchtbar schrecklich sind. Ich rede vom Klappentext, dem Pitch und dem Exposé.

Klappentext

Wenn du dein Buch im Selbstverlag herausbringst, musst du diesen Text schließlich selbst verfassen. Ich habe das bereits ein paar Mal gemacht für einige Anthologien meiner Autorengruppe, daher habe ich eine gewisse Ahnung davon. Vielleicht ist es aber bei Geschichtensammlungen sogar einfacher, denn da kann man schlicht ein paar Inhalte in wenigen Sätzen aufgreifen und damit hat es sich.

Aber bei einem Roman mit 400 oder 500 Seiten? Echt nicht einfach. Deswegen habe ich Verständnis für die Verfasser solcher Texte, wünschte mir aber doch oft, dass sie ein wenig näher am Inhalt des Romans wären, als sie manchmal sind.

Pitch

Noch schlimmer als einen Klappentext zu schreiben, ist es, einen „Pitch“ zu verfassen. Hier musst du den Inhalt deines Romans in einem Satz, ausnahmsweise auch mal zwei oder drei, zusammenfassen, jedenfalls so kurz wie möglich. Du kennst sicher das immer wieder zitierte Szenario: Man stelle sich vor, der Verleger oder die Lektorin des Verlags, wo du deinen Roman unbedingt unterbringen möchtest, fährt mit dir im Aufzug. Und du hast nur diese eine oder zwei Minuten Zeit, ihm deinen „Pitch“ aufzusagen, ihn also für dein Buch zu interessieren.

Das bedeutet, diese wenigen Worte müssen alles transportieren, was dein Buch ausmacht, was es besonders macht. Glaub mir, das ist Horror hoch zwei.

Exposé

Das Dritte im Bunde des Grauens ist das Exposé. Das ist der wichtige Teil, den du dem Verlag dann zuschickst, wenn du mit deinem Pitch die erste Hürde nehmen konntest. Dafür hast du zwar mehrere Seiten, jedoch besser nicht mehr als zwei oder drei, und darin musst du den gesamten Plot deines Romans darstellen. Inklusive der wichtigsten Figuren, der Plottwists, des Themas, des Settings und auch der Auflösung. Das Ende also, was natürlich im Klappentext auf gar keinen Fall stehen darf, hier aber unbedingt hinzuzufügen ist.

Du meinst, das klingt einfach? Sicher nicht, wenn du schon einmal ein Exposé schreiben musstest. Obwohl man wirklich denken könnte, es würde sich doch von allein schreiben, wenn man seine Geschichte gut kennt. Immerhin hast du ja den Plot entworfen, einen Szenenplan erstellt, deine Figuren sorgfältig ausgearbeitet, du hast die drei, fünf oder sieben Akte genau geplant. Also sollte es doch ein Leichtes sein, dieses Exposé mal eben herunterzutippen.

Es lohnt sich

Tut mir leid, aber das ist es eben nicht. Aber jede Arbeit, jede Stunde, die du in das Verfassen deines Exposés steckst, ist es wert. Denn wenn das Exposé nicht funktioniert, funktioniert dein Roman nicht. Was bedeutet, spätestens jetzt merkst du, wo der Plot, wo deine Geschichte klemmt. Deswegen macht es übrigens auch dann Sinn, ein Exposé zu schreiben, wenn es nur für dich ist, weil du als Selfpublisher unterwegs bist. Du lernst deinen Roman besser kennen.

Wenn aber das Exposé sitzt, wenn es dir gelingt, dann ist es deine Eintrittskarte. Und – womit wir wieder auf den Anfang zurückkommen – es kann die Basis sein für den Klappentext. Der aber, siehe das Beispiel meiner aktuellen Lektüre, ehrlich sein sollte, also auch nicht Nebenhandlungsstränge als Hauptplot verkaufen. Das nenne ich Irreführung.

Nützliches und hilfreiches

Hier ein paar weiterführende Links zum Thema zusammengestellt: Exposé schreiben - So überzeugst du von deinem Buch (epubli.com); Exposé schreiben für einen Roman - die wichtigsten Tipps (die-schreibtrainerin.de); Tipps zum Exposé - (text-manufaktur.de). Dort sind oft auch schon Infos zu Pitch und Klappentext oder man führt dich von dort weiter. Mehr zum Pitch erfährst du u.a. auf dieser Seite: Wie Sie schnell und einfach einen Pitch schreiben – Marcus Johanus. Natürlich gibt es dazu auch reichlich Literatur, zum Beispiel die Bücher von Hans-Peter Roentgen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

OK

Diese Website verwendet nur Cookies, die für die Funktion der Website erforderlich sind. Unsere Datenschutzerklärung