Trau, schau wem

In diesem Beitrag soll es darum gehen, welche Art des Verlags du für deine Veröffentlichung ansprechen solltest und welche auf gar keinen Fall.

Es gibt nämlich, ganz grob gesagt, drei Möglichkeiten, dein Buch zu veröffentlichen:

Da ist erstens das oben erwähnte Selfpublishing. Wenn du dabei nicht grundsätzlich alles selbst machen möchtest, beauftragst du eventuell einen Selfpublishing-Dienstleister. Oder du versuchst, bei einem seriösen Verlag dein Buch unterzubringen. Die dritte Möglichkeit wäre ein sogenannter Druckkostenzuschussverlag.

Ein vertrauenswürdiger Verlag

Bei Variante eins und drei bezahlst du, bei Variante zwei bezahlst du nichts. Und genau daran erkennst du diese seriösen Verlage. Ein solcher Verlag prüft dein Manuskript, insbesondere auch darauf, ob es zum Verlagsprogramm passt. Ein Verlag, der nur Liebesromane veröffentlicht, wird vermutlich deinen Thriller nicht annehmen. Wenn er das aber tut, dann übernimmt der Verlag auch alle Kosten, die da anfallen, für Lektorat, Korrektorat, Covergestaltung, Werbung usw. Am Ende bezahlt dir der Verlag etwas für dein Buch, einen gewissen Prozentsatz des Preises, je nachdem, wie du deinen Vertrag ausgehandelt hast. Viel ist es sicher nicht und zum Leben reicht es wohl auch nicht, aber das wichtigste ist dabei: Du hast keine Kosten!

Mit einem Dienstleister arbeiten

Wenn du hingegen einen Selfpublishing-Dienstleister beauftragst, kostet dich das etwas, aber du bekommst auch etwas zurück, ebenfalls einen bestimmten Prozentsatz vom jedem verkauften Exemplar. Dieser Dienstleister prüft jedoch nicht deinen Roman auf Qualität, wenn du also ein Lektorat möchtest, musst du das aus eigener Tasche bezahlen, ebenso wie die Covergestaltung usw. Erst nach der Veröffentlichung zahlst du dem Dienstleister einen überschaubaren Betrag, er verdient aber vor allem ebenso wie du an dem Verkauf des Buchs. Daher übernimmt er auch einen Teil des Vertriebs und der Werbung.

Lass die Finger davon

Wovon du aber auf jeden Fall und unter allen Umständen die Finger lassen solltest, ist die Zusammenarbeit mit einem Druckkostenzuschussverlag. Hier nämlich zahlst du erst einmal, bevor überhaupt etwas geschieht, und zwar in der Regel ziemlich hohe Beträge. Diese Verlage interessiert die Qualität deines Buchs überhaupt nicht, sie drucken alles, sie bekommen ja gutes Geld dafür, oft mehrere tausend Euro. Meistens ist es mit dem Druck dann auch für sie erledigt, möchtest du ein Marketingpaket dazu, dann kostet das nochmal extra, bringt aber selten nennenswerten Erfolg, denn ein solcher Verlag strengt sich da nicht wirklich an.  

Also pass gut auf, wem du deinen mit viel Schweiß und Tränen erarbeiteten Roman anvertraust. Die vierte Möglichkeit, die ich oben angedeutet habe, wäre, dass du alles selbst machst, was aber in Regel auch sehr viel Geld kostet. Ich möchte dir wirklich nicht die Lust am Schreiben verderben, dir nur den guten Rat geben, über diese Dinge in Ruhe nachzudenken und dich darüber vielleicht auch mal mit anderen Autor:innen auszutauschen, die bereits Erfahrung haben.

Was übrigens auch immer wieder in einschlägigen Kreisen betont wird: Wer einmal bei einem DKZV sein Buch herausgebracht hat, hat später sehr schlechte Karten, bei einem renommierten Verlag unterzukommen. Das hieß es auch mal hinsichtlich des Selfpublishing, aber ich glaube, das hat sich inzwischen geändert.

Wenn du tiefer in dieses Thema einsteigen möchtest, empfehle ich dir diese Webseiten: Achtung: Wie Druckkostenzuschussverlage mit den Hoffnungen von Autor*innen Reibach machen (selfpublisherbibel.de) und Aktionsbündnis Faire Verlage (aktionsbuendnis-faire-verlage.com).

Eine keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebende Liste der DKZVe findest du hier: Bekannte Zuschussverlage und Dienstleister - Verlagssuche und Agenturen

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